Thursday 20 December 2012

Au revoir Madagascar!


Die letzte Woche in Madagaskar und die letzten Tage als "Professorin"




Und ich denke mal wieder dass ich Abschiede hasse. Vielleicht sollte ich einfach gehen und niemandem etwas sagen?!

Angefangen hat meine Reise im Oktober, mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen: 

Als übervorsichtiger Vazaha kommt man in dieses Land "Excusez-moi, vous faites votre Yaourt maison avec du lait pasteurisé?" (machen Sie ihr Joghurt mit pasteurisierter Milch??) um sogar von den Weißen ausgelacht zu werden  - und um trotzdem krank zu werden

- Pablo: "Jutta, glaubst Du wir können jemals wieder richtig essen..?"
- Jutta: "ehrlich gesagt, ich glaube nicht..."

Man stößt an seine (hygienischen) Grenzen, die sehr verschwimmen, wenn man "dans la merde" läuft und Flöhe hatte (sieht jemand die Kausalität?!? :-))

und an die Grenzen seiner Geduld in diesen Situationen, in denen man den Leuten einfach nur sagen will, dass sie sich beeilen sollen oder das im Planung im Voraus manchmal Sinn ergibt.

Aber irgendwann fragt man sich, warum man den Leuten hier eigentlich SEINE Wertevorstellungen aufdrücken möchte und man lacht nur noch über die "heure malgache" - was bedeutet dass etwas NIE pünktlich abfährt/anfängt sondern dass man froh sein kann, wenn der Bus den man bestellt hat, überhaupt fährt. Spart auch Energie, wenn man sich nicht soviel aufregt :-)




Und man merkt auch bald, dass es dafür Dinge gibt, die in Europa nicht selbstverständlich sind: Das man sich gegenseitig hilft (Autos fahren in der Karavanne, falls es einen Unfall geben sollte), das die Familie groß sein kann...("Jutta, ich habe da einen Cousin, und Bruder und und und...und die rufst Du an um ein Taxi zu bestellen ...."), das Worte gehalten werden (wenn ich dem Vanilleverkäufer sage, dass ich die Vanille bei ihm kaufe, hat er am nächsten Tag meinen Namen und mein Haus gefunden und klingelt um mich höflich an mein Versprechen zu erinnern - merkt man dass man die Menschen hier besser nicht mit Floskeln abwimmelt).


Außerdem möchte ich noch etwas loswerden: Nur weil die Menschen hier nicht den gleichen Lebensstandard haben wie wir, heißt das nicht das wir sie permanent bemitleiden müssen:


Ja, es ist normal das die Wäsche so gewaschen wird und das Fortbewegungsmittel sind hier Pousse-Pousse

....und daran werde ich nichts ändern können. Besser nehme ich ihre Dienste in Anspruch oder kaufe meinen 10. grünen Schal auf dem Grand Marché. 

Aber was kann ich ändern? - zumindest in Ansätzen:

"Gib einem Mann einen Fisch, und Du ernährst ihn für einen Tag
Lehre ihn das Fischen, und Du ernährst ihn für sein ganzes Leben"

Ich habe versucht den Studenten hier Sprachen beizubringen und einige "deutsche" Tugenden, habe mit ihnen getanzt.... 




gelacht...


 ...gesprungen "ok, und auf 1, 2, 3 springen wir alle!"

 FAST ;-)


gepost..

und manchmal auch geflucht: "Ruhe! VERDAMMT NOCHMAL!"


Aber vor allen Dingen habe ich versucht, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.



Ich war dankbar für die Kochkünste der Studenten...

...und für die langen Wartezeiten zwischen den Gängen die wir mit Posing füllen konnten.
Manche mögen meine Fotos.... 

andere nicht ;-)



Natürlich habe ich hier Dinge gesehen, über die war ich bedrückt und schockiert. Ich bin mir sicher dass letzte Woche ein Mann tot neben unserem Haus lag und ich schaffe es immer noch nicht etwas auf der Strasse zu essen ohne mindestens die Hälfte zu verschenken. 

Aber es gibt hier Vazaha, die schauen jeden Menschen mitleidig an und glauben dass hier niemand Disziplin hat oder Qualitätsarbeit herstellen könnte. 
Jedoch ist ein abgemagertes Kind kein Tier im Zoo von dem ich 10 Fotos machen muss und wenn man sich den ganzen Tag darüber aufregen soll, dass hier nichts funktioniert, dann sollte man am besten zu Hause bleiben - oder es so machen wie Urs: Ein Schweizer Ingenieur, der in Antsirabé junge Menschen ausbildet und somit den Menschen "das Fischen lehrt" anstelle Geld hinzustrecken.



 Ich habe die Spaziergänge hier genossen, ...



Miniaturmärkte und


Märkte mit frischem Fisch - der wird gerade erst von seinen Schuppen befreit, die gegen mich fliegen - aber no worries :-)





 Ich habe mit Vazaha gefeiert

madagassische Musik lieben gelernt

... und ihren Rhum arrangé


Crazy Times with 



amazing People.




Und ein Feuerwerk zum Abschied!




Great Times. Thanks for reading.





















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